Hands On: Sony 85mm f/1.4 GM II - der neue Standard für perfekte Portraits?
85mm Festbrennweiten mit Blende 1.4 für Sony FE-Mount. Davon gibt es schon ein paar. Und ab sofort noch ein weiteres, aber nicht irgendeins, sondern eines, das neue Standards setzen soll: Das neue 85mm f/1.4 GM II. Was dieses Objektiv so alles kann und vor allem, wie es sich im Vergleich zum Vorgänger schlägt, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag mit Video.
Größe und Gewicht
Schon wenn man das 85mm GM der ersten und der zweiten Generation direkt nebeneinander hält, fällt auf, dass Sony einiges in Sachen Größe und vor allem Gewicht eingespart hat.
Mit 642g ist dieses Objektiv ein gutes Stück leichter als sein Vorgänger und hat zwar nur minimal in der Länge, dafür aber im Durchmesser (bei gleicher Größe des Filtergewindes) deutlich abgenommen, sodass es jetzt noch deutlich besser in der Hand liegt.
Neu dazugekommen ist noch ein weiterer belegbarer Focus-Hold Button, sodass jetzt sowohl im Quer- als auch im Hochformat immer einer von beiden erreichbar ist.
Weiterhin mit an Board ist der inzwischen bei GM-Objektiven bewährte manuelle Blendenring, der sich selbstverständlich auch hier wieder declicken und somit stufenlos verstellen lässt.
Sony SEL 85mm f/1,4 GM II Sony FE-Mount
- Sony SEL 85mm f/1,4 GM II
- Vollformatobjektiv mit Festbrennweite
- herausragende GMaster Bildqualität
- tolles Bokeh
- schneller, leiser Autofokus
- leichtes Design
- perfekt für Porträt- und Hochzeitsfotografen
- Blendenring mit zuschaltbarer Rastfunktion
- Staub- und feuchtigkeitsresistent
Schärfe und Bildqualität
Nun aber mal weg von den Äußerlichkeiten hin zu den inneren Werten: Ein Punkt, der uns am neuen Sony 85mm f/1.4 GM II sofort aufgefallen ist, ist die Schärfe, die das Objektiv liefert - und zwar bis in die Bildränder hinein; natürlich auch bei Blende 1.4.
Und auch der Übergang von der Bildmitte bis zur Unschärfe ist schön angenehm weich, was gerade bei Portraits wirklich genial ist.
Vergleicht man das jetzt mit dem Vorgänger, ist schon ein wirklich deutlicher Unterschied zu erkennen. Die Bilder des neuen 85mm GM II sind nicht nur deutlich schärfer, sondern auch kontrastreicher.
Zugegeben, so stark fällt das natürlich vor allem ins Auge, wenn man, wie wir hier, beide Objektive direkt miteinander vergleicht und sehr nah rangeht, aber: Genau für Anwendungsfälle, wie z. B. professionelle Fashion- oder Beautyshots, bei denen einfach die bestmögliche Bildqualität gebraucht wird, wurde das GM II natürlich auch entwickelt.
Bokeh
Ein weiterer, extrem wichtiger Punkt bei einem Portrait-Objektiv ist natürlich das Bokeh. Und natürlich hat Sony auch hier im Vergleich zum Vorgänger deutlich nachgebessert: Die insgesamt 11 Blendenlamellen des neuen 85mm f/1.4 GM II zaubern ein butterweiches Bokeh - und das weitgehend ohne undschöne Farbsäume, mit denen das GM I doch eben schon immer mal wieder zu kämpfen hatte. Auch Zwiebelringe konnten wir bei unserem kurzen Test zum Glück nicht entdecken.
Chromatische Aberrationen, Flares und Ghostings
Ein Kritikpunkt am 85mm f/1.4 GM I waren die chromatischen Aberrationen. Die hat Sony mit Hilfe zweier neuer ED Glaselemente jetzt zum Glück ganz gut in den Griff bekommen. Und auch Flares und Ghostings sind dank neuester AR-Beschichtung absolut selten - so selten, dass wir sie bei unserem kurzen Test nicht entdecken konnten.
Autofokus
Auch in Sachen Autofokus ist beim neuen GM II der Vergleich zum Vorgänger deutlich spürbar: Dank des neuen XD Linear Motors lässt der jetzt keine Wünsche mehr offen, ist super präzise, leise und vor allem: schnell! Im Vergleich zum GM sogar bis zu 3x schneller.
Das reicht locker, um mit dem hohen Tempo einer A9 III problemlos mithalten zu können. Gerade auf Events oder für die Sportfotografie ist das extrem hilfreich. Und - für die Videographen besonders wichtig: Das Focus Breathing konnte Sony bei diesem Objektiv auch nochmal deutlich reduzieren.
Fazit:
Gerade im Vergleich zum Vorgänger ist Sonys neues 85mm f/1.4 GM II zusammengefasst vor allem eines: Besser. Und das in eigentlich fast allen Bereichen. Es ist kompakter, leichter und schärfer, hat ein schönes, weiches Bokeh, sanfte Übergänge und das noch mit deutlich weniger Bildfehler und in einem schnellen, leisen und zuverlässigen Autofokus.
Diese Verbesserungen haben aber natürlich - ihr ahnt es sicher schon - ihren Preis. Wie aber eben auch bei anderen GM-Objektiven, richtet sich auch das neue 85mm f/1.4 ganz klar an Profis, die auf eine möglichst hohe Bildqualität wirklich angewiesen sind und damit neben extrem starken und schnellen Kameras nicht zuletzt auch Objektive brauchen, die damit Schritt halten können.
Wer nicht ganz so viel Budget übrig hat und vor allem nicht unbedingt darauf angewiesen ist die höchste Bildqualität bis ins letzte Pixel hinein zu bekommen, findet auf dem Markt gute Alternativen; z. B. das Sigma 85mm f 1.4 DG DN Art.